Über uns

Es begann alles Ende der 60er und Anfang der 70er, als der junge Volkmar Kramarz wie all die anderen Beat- und Rock-Gitarreros auf der Suche nach dem Sound war: Klar definiert und deutlich differenziert sollte er einerseits sein, andererseits auch heftig zur Sache gehen bei den Rock-Rhythmen und richtig sustain-getränkt bei den Soli.

Die Lösung war ein Booster zwischen Gitarre und Verstärker, etwas, was damals auch Michael Schenker, Jimmy Page und Rory Gallagher ausprobierten. Der eine mit einem konstant auf Mittelstellung eingeschalteten Wah-Wah, die anderen mit kleinen, individuell nur für sie angefertigten Spezialanfertigungen. In „It might get loud“ erzählt Jimmy Page sogar – ganz kurz – von seinem Zauber-Sound-Macher, den er nicht zuletzt bei „Whole lotta love“ so wunderbar hat brauchen können.

Auch Volkmar Kramarz setze sich aus diversen Teilen damals ein solches Vorglüh-Aufpepp-Gerät in einer höchst individuellen Konfiguration zusammen und rockte damit durch die wilden 70er, doch irgendwann später wurde es gestohlen – und schließlich war das Wissen um die richtigen Teile und Bauweisen praktisch verloren gegangen.

Erst um 2008 setzte sich Volkmar mit einem seiner ehemaligen Studenten zusammen, mit Stefan Höger, der längst ebenfalls ein anerkannter Gitarrist war und sich selbst eine namhafte Verstärker-Werkstatt aufgebaut hatte. Jetzt plötzlich kam die alte Idee wieder auf, einen Apparat zu konstruieren, der die guten alten Sounds und Spieltechniken reproduzieren und sie in die moderne Welt katapultieren sollte: Nicht nur Oldie-Freaks, sondern auch ganz junge Gitarristen mit ihren heutigen Ansprüchen sollten hier ihre Zauberwaffe finden, mit der sie mehr Sound, mehr Vielfalt und mehr Präsenz als die anderen haben könnten. Wer hat gesagt, dass die Welt der Axe-Men nur Kuscheln und Liebhaben bedeutet? Damals nicht und heute schon gar nicht!

Und mittlerweile muss solch ein Gerät nicht nur vor lauten Verstärkern auf der Bühne  klingen, sondern es muss sich auch im Projektstudio in einer rein digital-virtuellen Umgebung bewähren. Und siehe da, nach immer und immer wieder neuen Versuchen war der alte, durch und durch überzeugende Ansatz wieder da: Unterschiedliche Sounds je nach Anschlagsstärke oder Volume-Einstellung an der Gitarre, und immer ein inspirierendes und zutiefst animierendes Spielgefühl. Das sowohl im Übungsraum, im Club, auf der großen Bühne als auch vor einer Studio-Vorstufe und einer beliebigen Gitarren-Emulationssoftware. Jetzt plötzlich kommt Leben in die kühle Bit&Byte-Welt, Wärme und Phantasie ziehen ein – so macht Gitarre spielen auch in Zimmerlautstärke Spaß!

Und große Überraschung: Vor Keyboards tut Red Secret heute ebenfalls seine Energie-einbringenden Dienste – offensichtlich dürfen  die Tastendrücker mittlerweile auch als Helden unserer Zeit am guten Sound profitieren ;-)

Stefans Teil:

Volkmar kam zu mir mit dem Auftrag, einen kleinen Booster oder dergleichen zu bauen, wie er sie früher immer benutzt hatte.

Der Sound sollte durchsetzungsfähig, aber doch dynamisch und transparent sein und möglichst dabei weitgehend klangneutral bleiben .

Ich sah mir mehrere Schaltpläne an und versuchte, etwas Übliches, schon Vorhandenes zu bauen, aber das Ergebnis war immer enttäuschend.

Also begann ich ungewöhnliche Bauteile zu verwenden und viel herumzuprobieren. Meine Hauptwerkzeuge waren das Oszilloskop, aber noch wichtiger meine  Gitarre, meine Ohren und last but not least die prompten Rückmeldungen von Volkmar.

Es vergingen endlose Stunden, bis wir endlich einen Grundsound gefunden hatten. Und dann dauerte es nochmals viele Wochen, bis lästige kleine Fehler  ausgemerzt waren, und die Schaltung zuverlässig arbeitete.

Als Test bauten wir schließlich 20 Prototypen und starteten einen Feldversuch unter Bekannten und befreundeten Musikern, um zu sehen, ob die Geräte zufriedenstellend funktionierten.

Die Rückmeldungen waren so überwältigend positiv, dass wir uns direkt darauf entschlossen, eine erste professionell angefertigte Kleinserie von immerhin 100 Exemplaren zu starten. Das war schnell gesagt, aber doch nicht ohne Komplikationen: Ein Problem war es beispielsweise, Firmen zu finden, die unser gewünschtes Gehäuse in der erwarteten hohen Qualität, aber eben doch in relativ kleiner Stückzahl herstellten.  Oder da wir nur möglichst wenig gängige Teile aus dem Katalog haben wollten, ließen wir als optisches Schmankerl die Drehknöpfe von einer Dreherei speziell nach unseren Spezifikationen produzieren. Und die wurden mit den Frontplatten zusammen eloxiert, damit der Farbton bei allen verwendeten Bauteilen genau übereinstimmt.

Die ersten Geräte wurden, so wie heute immer noch komplett in Deutschland entwickelt und handgefertigt.
Nur so lässt sich der hohe Qualitätsstandart halten.

Seit Mai 2015 führt Stefan Höger alleinig das Unternehmen.